Ein echtes Highlight unseres Trips: Safari im Addo Elephant National Park! Und auch wenn der Name so klingt, es gibt hier nicht nur Elefanten…. Vielmehr ist der Addo einer der wenigen Parks überhaupt, in denen man den Big 7 begegnen kann!
Nachdem wir für unsere Verhältnisse früh in Summerstrand aufgebrochen sind, waren wir schon am späten Vormittag auf unserer Campsite im Main Camp direkt im Addo Elephant Park. Vor unserer Reise habe ich schon in einer Facebook Gruppe gelesen, dass man im Addo unbedingt Campsites vorreservieren muss, weil es immer voll ist. Na ja, so ganz konnte ich es kaum glauben bei den in der Nebensaison aktuell leeren Campingplätzen. Aber gut, in Wilderness haben wir dann mal die Etappen gezählt und online auf der Buchungsseite der Nationalparks geschaut. Zwei Nächte wollten wir buchen und siehe da: in den nächsten 10 Tagen tatsächlich nur ein Timeslot, in dem überhaupt zwei Nächte hintereinander was frei war. Davon war die eine Nacht auch nur noch ein einzelner Platz verfügbar. Also, vorbuchen im Addo, auch in der Nebensaison? Ja, definitiv!
Unser Stellplatz war sehr schön, inklusive Kletterbaum und reichlich Besuch von frechen Affen, einem Reh, einer Schildkröte, vielen tollen Vögeln… Aber wegen der Tiere auf der Campsite waren wir ja nicht gekommen… Wir waren knapp 3 Tage im Park unterwegs und es war wirklich traumhaft. Jetzt reicht es mit Worten, nun müssen Bilder her! Allerdings sind die besseren Bilder auf der richtigen Kamera, da gibt der Handyzoom dann doch nicht so viel her. Da werde ich zuhause nochmal Bilder hier nachreichen…
Ein ganz besonderes Erlebnis hatten wir morgens am zweiten Tag, als vielleicht 5 Meter neben der Straße ein Löwe döste, den Kopf halb im Busch verborgen. Anhalten, Fenster runter, Fotos. Dann richtet das Tier den Kopf auf: ein Männchen, wow! Auf einmal steht der Löwe auf und kommt auf uns zu. Wir wollten schnell das Fenster schließen, aber das ging nicht gleich, weil ja der Motor aus war. Panik, Schlüssel rum, Fenster hoch. Uff. Dann legte sich das Tier direkt an den Straßenrand. Der Wahnsinn.
Auch wenn es so viele andere Tiere im Park gibt, hat der Park seinen Namen doch zurecht. Wir haben Unmengen an Elefanten gesehen. Neben der Straße, auf der Straße, überall große Gruppen von 10 und mehr Tieren. Viele Jungtiere. Und zum Teil Wiesen mit Elefanten übersät. Einmal am Nachmittag müssen es mehr als 100 Tiere auf einer großen Wiese gewesen sein. Wahnsinnig schön.
Wobei ich ja, als Elefantenfan, zugeben muss, dass ich ja ganz scharf auf Zebras war und ich habe mich auch verliebt…. Soooo schöne Tiere. Und die Fohlen… Wirklich süß. ♥️
In Kapstadt auf dem Souvenir-Markt gab es einen Flaschenöffner mit einem Horn, den wir angeschaut haben und nicht wussten, was für ein Horn das ist. Der Verkäufer sagte etwas, das wir nicht kannten. Dann sagte er „Pumba, Pumba!“. Alles klar! Nun hallte auch in unseren drei Tagen Addo bei jedem Warzenschwein (und davon gibt es viele!) „Pumba, Pumba!“ durch unser Auto. Disney als Weltsprache. 😉
Und sonst noch?
Südafrika ist von der Infrastruktur her ein Autofahrerland. Eingekauft wird in Malls und riesigen Supermärkten, die natürlich mit dem Auto angesteuert werden. Einkaufsstraßen sind selten und dann eher in den Touri-Orten. Kapstadt mal ausgenommen, Großstädte ticken ja immer etwas anders. Auch Bürgersteige sind in vielen Orten Mangelware und nur sporadisch vorhanden. Soweit erinnert die Ausrichtung auf das Auto an die USA. Allerdings hat hier, anders als in Amerika, ein großer Teil der Bevölkerung eben das nicht: ein Auto. Nun kann man 3x raten, welcher Teil der Bevölkerung… Zu jeder Stadt gibt es die entsprechenden Townships mit z.T. kleinen Häuschen und auch nur Bretter- oder Wellblechhütten, in denen Schwarze wohnen, in der Regel recht weit außerhalb. Aber die Bewohner sind meist nicht motorisiert. Also sieht man Schwarze nicht nur oft als einzige zu Fuß gehen in den Orten. Auch auf Landstraßen oder sogar auf der zweispurigen Autobahn tauchen immer wieder unvermittelt – natürlich schwarze / farbige – Fußgänger auf. Zum einen fehlt sehr vielen einfach das Geld. Zum anderen ist die Infrastruktur auch einfach nicht für diesen großen, unmotorisierten Teil der Bevölkerung ausgelegt, was irgendwie eine gesellschaftliche Schieflage ist. Was bedeutet Mobilität für eine Gesellschaft? Wie kann Mobilität den gesellschaftlichen Aufstieg erleichtern? Da denkt man an Südostasien, wo ganze Großfamilien und Hausstände mit dem Mofa transportiert werden. Und Händler ihre Waren etc. Warum fährt hier keiner Mofa? Die Mobilität ist nur ein Beispiel von vielen, wo die Unterschiede zwischen der weißen und der schwarzen / farbigen Bevölkerung hier in Südafrika ins Auge springen. Rainbow Nation? Hm. Schwieriges Thema. Aber die gesellschaftlichen Unterschiede hinterlassen z.T. schon ein beklemmendes Gefühl.
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David (Freitag, 08 November 2024 11:04)
Hallo erstmal und vielen Dank für deine tollen Beiträge!
Wir stehen kurz vor unserem WoMo Trip durch SA und unter anderem natürlich auch der ADDO.
Da es ein Selbstfahrer Park ist, hier die konkrete Frage ob man mit dem WoMo auch durch den Park fahren darf?!
Liebe Grüße, David
Dagmar von flipflopblog (Freitag, 08 November 2024 12:24)
Hey David,
man kann super mit dem Wohnmobil durch den Addo fahren, zumindest über die großen "Straßen". Bestimmt gibt es irgendwo auch Routen, die mit dem Womo schwierig sind, aber wir waren 2,5 Tage super gut beschäftigt und hatten keine Probleme. :) Bin mir aber nicht sicher, ob man durch den südlichen Eingang in den Park fahren darf, da haben wir damals (2018) unterschiedliche Infos gelesen. Wir sind von Norden rein, da ist auch der Campground. Im Süden sind wir aber raus, das ging also ohne Probleme. Ggf. nochmal aktuell informieren, falls Ihr von Süden in den Park reinfahren wollt. Wünsche Euch eine tolle Zeit!