Vom Addo geht es mit unserem Wohnmobil die Runde zurück an der Garden Route, mit etwas mehr Zeit, Zeit zum Entdecken und Zeit zum Entspannen. Und unseren Lieblingscampingplatz haben wir auch gefunden.
Alte Camper-Weisheit: Wichtig ist auf’m Platz. 😉
Wir sind bei der Abreise aus dem Addo noch einmal komplett durch den Park gefahren. Auch wenn im südlichen Teil des Parks keine Busse fahren dürfen, mit dem Womo waren die Sandpisten völlig ok. Danach mussten wir dann erstmal einkaufen und sind bei Port Elisabeth in eine Mall – wohin sonst. Eine riesige Mall, schick und modern, großer Foodcourt, Eislaufbahn, Kino… Ein krasser Gegensatz. Eine Stunde vorher noch wilde Elefanten und Zebras am Wasserloch beobachtet und dann kurz danach diese Konsumwelt. Krass. Und vielleicht auch ein Sinnbild für die Vielseitigkeit des Landes.
Übernachtung auf einem Campingplatz kurz vor Jeffreys Bay, schöne Lage am Fluss, sonst nicht der Hit. Am nächsten Morgen dann wie geplant nochmal in den Surferort Jeffreys Bay. Diesmal schien uns der Ort wirklich einladender, war irgendwie nicht so tot, auch wenn es ein Sonntag war. Oder gerade deshalb? Es waren sogar ein paar Surfer auf dem Wasser. Die Outlets waren zwar nicht so ergiebig, aber für ein paar Shirts hat es zumindest gereicht. Und eine weitere Portion Fish & Chips. 😊
Dann ging es auch schon weiter zum Tsitsikamma National Park zum Storms River Mouth Camp. Eine Campsite, die von vielen Leuten hoch gelobt wird, direkt an einer wilden Felsküste am Indischen Ozean. Und ja, der Ausblick ist wirklich spektakulär! Aber der Preis auch! Zusätzlich zum Übernachtungspreis wird nämlich bei Campingplätzen in Nationalparks noch die Eintrittsgebühr für den Park fällig. Es sei denn, man hat eine Jahreskarte für die Nationalparks, aber die hätte sich preislich für uns nicht gelohnt. Aber ohne diese Jahreskarte wird eine Übernachtung dann schon richtig teuer als Familie. Und der Tsitsikamma setzt da nochmal Maßstäbe nach oben, fast so teuer wie der Addo, dabei bietet der Park aus unserer Sicht aber nicht ansatzweise so viel.
Der Platz nicht wirklich charmant, nur offene Rasenplätze, keine Bäume, Büsche oder sonstwie muckelig. Der blöde Grill ohne Rost (die waren in Wilderness und im Addo, beides Nationalparks, viel besser!). Ja, der Blick wirklich ein Kracher. Und ein nett gelegener Pool mit Blick auf das auf die Felsen krachende Meer. Aber trotzdem aus unserer Sicht zu teuer und irgendwie ohne Atmosphäre. Geschmackssache.
Wir haben dann aber zumindest noch die kurze Wanderung zu den Hängebrücken an der Mündung des Storms River gemacht, schon ganz cool. Trotzdem bleibt unser Fazit, dass die Campgrounds in den Nationalparks zwar landschaftlich tolle Lagen haben und wenn man gerne wandern geht, dann mag sich das lohnen, da man sowieso für die Wanderungen den Eintritt bezahlen muss. Oder man macht eine längere Reise (z.B. inklusive Krüger NP), dann lohnt sich eine Jahreskarte. Unser Wandervermögen ist zur Zeit durch die Babys aber arg beschränkt, da stehen dann die Eintrittsgelder in keinem Verhältnis. Addo mal außen vor, das war uns jeden Cent wert.
Noch eine Nacht im Tsitsikamma wollten wir uns daher nicht leisten, weiter ging es also auf den Platz in Plettenberg Bay, auf dem wir auf der Hinfahrt schon eine Nacht übernachtet haben. Viel Platz, schöner Rasen (der im übrigen den ganzen Tag lang gesprengt wird!?), genügend Bäume für Schatten und direkt 15 Meter vom Wohnmobil entfernt der traumhafte Strand an der Lagune. Das Wasser klar und ruhig, ausnahmsweise mal keine Riesenwellen und Strömungen, tolle Landschaft, die Jungs bauen den ganzen Tag Sandburgen und Hütten aus Ästen und Treibgut. In Fußwegweite dann noch ein schönes kleines Touri-Dörfchen mit einem Café, Handwerks- und Souvenirläden und einem wirklich nettem Markt mittwochs mit feinem Essen. Lekker, wie man auf Afrikaans sagt. Ein paar Tage entspannen, Camperherz, was willst Du mehr?
Und sonst noch?
Hand aufs (Camper-) Herz, wie ist es denn nun im Urlaub mit vier Kindern? Mit zwei Babys? Wir hatten schon einen Heidenrespekt vor dieser Reise, unserer ersten zu sechst. Wir haben nicht geglaubt, dass es leicht wird. Ist es auch nicht. Ist es aber zuhause auch nicht… ;) Die Babys haben schon eine Weile gebraucht, um sich an alles zu gewöhnen, das hat man gemerkt. Oder waren es doch nur wir, die sich dran gewöhnen mussten und deshalb waren die Kleinen so ungnädig manchmal? Und die beiden Großen sind eine super Hilfe: Passen auf die Babys auf, schieben den Kinderwagen im Supermarkt, gehen auch mal Geschirr abwaschen etc. Natürlich sind vier Kinder mehr Arbeit als zwei, aber es gab auch einige Momente, die „nur“ mit zwei Babys echt schwierig zu handeln gewesen wären ohne unsere beiden Großen. Jungs, wir sind stolz auf Euch! ❤️
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Meike (Dienstag, 05 Juni 2018 09:56)
Hi, ich bin bald ein Jahr lang in Südafrika. Die Jahreskarte für Nationalparks ist daher echt interessant für mich. Hast du einen Link wo man sich da informieren kann?
flipflopblog (Dienstag, 05 Juni 2018 10:01)
Liebe Meike, ein Jahr Südafrika, wie cool! Die Karte (Wild Card) gibt es bei SAN Parks, der offiziellen südafrikanischen Nationalparkverwaltung. Ich finde sie nicht mal teuer. Hier findest Du ganz viele Infos: https://www.sanparks.org/wild_new/