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Eurotour2018 2 – Französisches Baskenland / Atlantikküste

Frankreich feiert seinen Nationalfeiertag und die Weltmeisterschaft. Und wir besuchen unsere liebsten Orte an und um die baskische Atlantikküste. Vive la France! 

Vom Elsass aus ging es einmal quer durch Frankreich. Ein ganz schöner Weg, zumal mit 2 Babys an Bord. Aber mit einem langen Fahrtag und einem halblangen haben wir die Strecke dann erstaunlich gut geschafft. Zum Glück, denn am zweiten Tag war auch noch der doppelte 10. Geburtstag unserer großen Jungs angemessen zu feiern. Morgens gab es einen großen Geburtstagstisch auf dem Stellplatz mitten in Frankreich und abends konnten wir dann schon Burger grillen bei unserem liebsten Weingut an der Dordogne. 

Das Weingut Chateau d’Esther liegt zwischen Bordeaux und St. Emilion und gehört einem Deutschen und seiner französischen Frau, die dort Demeter-Weine anbauen. Und außerdem seeeeehr schöne Stellplätze auf dem Rasen vorm Haus anbieten. Strom, Klo, Dusche und Weinprobe inklusive. Leider gab es aufgrund von Frostschäden unseren Lieblingsrosé nicht, dann mussten wir halt Roten trinken. Wenn Ihr mal mit einem Wohnmobil in der Gegend seid, unbedingt hin da!

Am nächsten Tag ging es dann endlich ans Meer. Aufgrund einer Empfehlung ging es nach Contis Plage auf einen Stellplatz. Wir wollten ja mal was neues ausprobieren. Der Strand auch wirklich schön, wie ja eigentlich überall in der Gegend. Aber der Stellplatz, der empfohlen wurde, nicht besonders charmant. Ein großer Schotterplatz, enge Parkplätze, kleine und wenig gepflegte Sanitäranlagen… und dazu recht voll. Am nächsten Tag sind wir also weiter, haben uns noch einen anderen Stellplatz anschauen wollen, der aber aus allen Nächten platzte. Da haben wir schon schlimmes befürchtet, ist es überall schon so voll? 

Also mit gedrückter Daumen auf nach Moliets Plage. Der Ort, von dem wir seit unserer Tour 2016 immer wieder geschwärmt haben. Ein Traumstrand, noch traumhafter als anderswo. Unglaublich breit und fantastischer weißer weicher Sand. Eine nette Straße, die zum Strand führt mit einigen Läden, Restaurants, Churros und Crêpes Bude (ganz wichtig!) und einer kleinen Daddelhalle mit Spielautomaten (finden die Jungs soooo cool). Und UNSER Stellplatz. Zwischen schattigen Pinienbäumen, mit reichlich Platz, anstatt auf Asphalt in Reihe und Glied zu stehen. Die Babys können mit Ihrem Laufwägelchen (ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk aus Colmar) durch die Gegend schieben und rumkrabbeln. Und beim Campingplatz gegenüber kann man heimlich auch mal die Wäsche waschen oder heiß duschen. Psst….. ;) 

Wir haben uns vor 2 Jahren dort so wohl gefühlt und auch dieses Mal wieder 3 herrliche Tage gehabt bei Bombenwetter. Baden, Buddeln, Bodyboarden für die Großen. Und für die Kleinen eine herrliche Lagune an Strand mit ganz flachem und warmem Wasser zum Plantschen, so habe auch die Babys mit Begeisterung im Atlantik gebadet. Und jeden Tag Churros (eine Art spanisches Schmalzgebäck) nach dem Strand. Mjam. Zum französischen Nationalfeiertag am Samstag haben wir uns dann standesgemäß Moules Frites, also Muscheln mit Pommes, gegönnt. Das muss einfach sein an der Atlantikküste. Am Sonntag folgte dann gleich der nächste Nationalfeiertag, Frankreich würde Weltmeister, das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es wurde ordentlich gefeiert und die Hupkonzerte gingen die ganze Nacht durch. Allez les Bleus. 

Aber so schön es ist, irgendwann wollten wir dann doch mal weiter. Zumal es dann auch regnete und die Wettervorhersage eher bescheiden war. In der ganzen Gegend, wir waren echt am Grübeln, was wir machen sollen…  Sind dann aber trotzdem durch ordentliche Regenschauer zu unserer großen baskischen Liebe Bayonne gefahren, so eine wunderbare Stadt. Die Hauptstadt des französischen Baskenlandes. Wir haben uns vor 2 Jahren schwer verliebt und sind es noch immer. Und das Wetter wurde überraschend auch noch richtig schön. Ein leckeres Mittagessen in der Sonne, ein Bummel durch die bezaubernden Gassen und ein Stop am Spielplatz, Bayonne war wieder ein Traum.

 

Das französische Baskenland hat noch unendlich viel mehr zu bieten, das legendäre Biarritz, St. Jean de Luz, die Bahn auf den Berg La Rhune etc. Die Gegend haben wir aber bereits vor 2 Jahren, auch etwas weiter nördlich mit der Dune du Pilat, Arcachon usw. ausführlich erkundet, weshalb wir diesmal neben unseren Lieblingsorten neue Ziele ansteuern wollen. Auch wenn es uns zugegebenermaßen schwer fällt, uns von der Gegend zu trennen… 

Daher ging es weiter gen Südwest, immer dem Wegweiser „Espagne“ nach und wir warteten auf die Grenzschilder. Die kamen nicht, aber auf einmal waren die Werbeschilder auf spanisch. Und hoppla, wir waren schon in Spanien. Und immer wieder finde ich es ganz großartig und bin sehr dankbar, in einem Europa zu leben und zu reisen, in dem man von einem Land ins andere fährt und es gar nicht bemerkt. Vive l’Europe, viva Europa! 


Und sonst noch? Schon vor 2 Jahren ist uns mit damals 2 Kindern in Frankreich extrem aufgefallen, dass die Franzosen viele Kinder haben. Vor allem mehr Kinder pro Familie. Familien mit 3 Kindern scheinen hier fast der Standard zu sein (tatsächlich liegt die Geburtenrate ja auch bei mehr als 2 Kindern und da zählen dann ja auch Kinderlose mit rein). Und auch mit 4 Kindern ist man hier beileibe kein Exot, sondern ganz normal. Das ist uns dieses Mal, mittlerweile selbst mit 4 Kindern, wieder sehr angenehm aufgefallen. Entsprechend entspannt ist es dann auch, ob im Restaurant oder anderswo. Es ist hier einfach nicht ungewöhnlich, dass man mit 4 Kindern unterwegs ist. Schön.



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Kommentare: 1
  • #1

    Christa (Sonntag, 22 Juli 2018 14:36)

    Es ist immer wieder spannend Deine Reiseberichte zu lesen. Als Jugendliche war ich einmal in Biarritz mit einem Ausflug nach Bayonne und auch San Sebastian. Ich habe es noch immer als tolle Erinnerung. Euch weiterhin ganz viel Spaß.