Eine Kathedrale wie gemalt, ein Elefant - höher als ein dreistöckiges Haus - und ein 102 Meter hohes Eisenatom: es war "GROß"artig! Hier kommt das Finale unseres Reisetagebuchs von unserer Eurotour2018!
In unseren letzten Urlaubstagen hatten wir noch ordentlich Kilometer vor uns. Von Lekeitio im spanischen Baskenland ging es dann in einem Rutsch bis zu einem See knapp südlich von Bordeaux bei Hostens. Ein schöner Stellplatz für 3 Euro die Nacht, zwischen Pinien und nur 30 Meter vom schönen weißen Sandstrand am Badesee entfernt. Herrlich.
Hier ließen wir es uns dann den Nachmittag noch gutgehen und abends wurde gegrillt, also trotz der Fahrerei ein entspannter Tag.
Am nächsten Tag musste Marks Geburtstag erstmal gefeiert werden, es hatten doch tatsächlich 5 von 6 Familienmitgliedern während unserer Reise Geburtstag. :)
Und schon ging es weiter, vorbei an La Rochelle Richtung Meer. Der eigentlich angepeilte Stellplatz in La Faute sur Mer war schon voll, daher nahmen wir dann den nächsten in L’Aiguillon sur Mer und siehe da: Der Stellplatz direkt an einer Wakeboard Anlage!
Wenn das mal kein Geburtstagsglück war! Mark war dann noch wakeboarden und abends gab es Austern und Moules Frites, wie es sich an der Atlantikküste gehört. Und dazu ein Bummel über den Jahrmarkt im Ort, die Jungs waren wieder ganz begeistert vom Autoscooter.
Am nächsten Tag sind wir für ein paar Stunden an den Strand in La Faute sur Mer, ein letztes Mal an den Atlantik, und dann wieder zurück auf den Stellplatz. Mark wollte nochmal wakeboarden, diesmal das erste Mal mit ein paar Sprüngen über die Hindernisse, wohoooo! Und im See daneben gab es so eine riesige Hüpfburgen-Kletter-Badelandschaft, da durften die Jungs dann nochmal eine Stunde toben. Und heiße Duschen gab es auch. Für alle was dabei ;)
Am nächsten Morgen ging es früh weiter nach Nantes zum Les Maschines de l’Ile de Nantes. Was ist das eigentlich? Ein Park? Ein Rummel? Eine Ausstellung? Irgendwas dazwischen? Vielleicht auch eher nichts davon.
In Nantes hat Jules Verne gelebt und von ihm inspiriert wurde hier eine skurille und faszinierende Welt aus Maschinen geschaffen. Hierzu gehört ein riesiger mechanischer Elefant, 12 Meter hoch, mit Kabinen und Balkonen auf dem Rücken, auf dem bis zu 50 Menschen mit“fahren“ können. Der Elefant stapft dann über das Gelände und spritzt die Besucher mit seinem Rüssel nass, ein Riesen-Spaß bei den Temperaturen. Der Elefant erinnerte stark an die Olifanten in der „Herr der Ringe“ Verfilmung, vielleicht hat sich Peter Jackson in Nantes inspirieren lassen?
Zur Anlage gehört auch ein drei stöckiges Karussell, 25 Meter hoch, dass die verschiedenen Ebenen der Meere darstellt, mit mechanischen Fischen, Riesen-Kraken und Seeschlangen. So fantasievoll, dass es schwierig zu erklären ist. Das muss man selbst sehen.
Dann gibt es noch eine Werkshalle, in der Prototypen des nächsten Projektes und die Fertigung ausgestellt werden. Hier haben wir uns metallene Riesen-Spinnen, Raupen und Ameisen angeschaut, auf denen man reiten kann. Und noch vieles weitere Getier, dass in einigen Jahren einen mehr als 35 Meter hohen und 55 Meter breiten und begrünten Metall-Baum bevölkern wird. Das neue Projekt lässt sich in seinem Phantasiereichtum zumindest erahnen. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um das zu sehen. Eine Reise in eine andere Welt.
Der Rest von Nantes war dann nicht so spannend, aber da Nantes ja früher mal die Hauptstadt der Bretagne war, gab es natürlich noch leckere Galettes und Crepes.
Am nächsten Mittag dann der nächste Stopp: Einmal die berühmte Kathedrale von Rouen sehen, die nicht nur für sich wunderschön ist, sondern die es vor allem durch Monets Gemäldeserie zu ewigem Ruhm gebracht hat. Vor 2 Jahren haben wir die Gemälde, Marks Lieblingsbilder, auf unserer Tour de France im Musée d’Orsay in Paris bewundert. Nun also die Kathedrale in natura.
Eigentlich hatten wir nur wegen der Kathedrale in Rouen gestoppt, aber Rouen überraschte uns als wirklich charmante Stadt. Es muss dort wunderbar zum Bummeln und Shoppen sein. Wir waren allerdings sonntags da, die meisten Geschäfte hatten somit zu. Trotzdem hat uns die Stadt sehr gut gefallen, ist definitiv einen Stopp wert.
Und schon ging es am Nachmittag wieder auf die Straße bis nach Brüssel, an dem Tag haben wir wirklich viel Strecke hinter uns gebracht.
Wir fuhren dann am späten Abend einfach mal direkt zum Atomium und parkten für die Nacht quasi direkt daneben, nur wenige Meter entfernt. Ein gigantischer Anblick, dieses 102 Meter hohe „Dings“, nächtlich spektakulär beleuchtet. Sehr beeindruckend. Mittags noch Kerzen in der Kathedrale von Rouen angezündet und abends ein Glas Wein unter dem Atomium. What a day.
Begonnen hat unsere Europatour mit der ersten Station in Kehl am Rhein, wo die berühmte „Brücke der Zwei Ufer“ das Zusammenwachsen Europas symbolisiert. Nun schloss sich dieser Kreis, wie passend, unsere letzte Station war die Hauptstadt Europas: Brüssel.
Das Atomium, Mini-Europa, der Grote Markt, der Comic Strip, Manneken Pis, ein kurzer Stopp im Europaviertel an der EU Kommission…. Bei regnerischem Wetter erkundeten wir einen Tag lang die Highlights von Brüssel. Wenn auch sicher die noch größeren Highlights die köstlichen belgischen Waffeln und die Pommes waren. 😋
Am nächsten Tag waren wir dann mittags zurück in Deutschland, in Fürstenau. Dort mussten wir erstmal ewig das Wohnmobil auspacken und umpacken, der ADAC musste unser Auto wieder ankriegen und nach Hamburg war reichlich Stau. Bis wir zu Hause waren (dort ging ja das Ausgepacke wieder los), waren wir dann auch alle zu k.o., um wirklich wehmütig zu sein über das Ende dieser langen und fantastischen Tour. Da überwog dann erstmal die Freude auf das eigene Bett und die heiße Dusche nach einigen Nächten aufirgendwelchen Parkplätzen…
Und sonst noch? An dieser Stelle ist natürlich ein Fazit unserer Tour fällig. Fast 6 Wochen, ca. 6.500 km. Frankreich, Spanien, Portugal. Wow. Und dazu noch Brüssel, was für ein Programm.
Und was waren unsere Highlights, was hat am meisten beeindruckt, was bleibt?
Der Beginn unserer Tour im Elsass war ganz wunderbar. Eher zufällig als Zwischenstopp in die Route gerutscht, hat sich das als ganz entzückend – Ihr erinnert Euch – herausgestellt. Eine tolle Entdeckung!
Nordspanien war schön, der traumhafte Strand in der Nähe von Gijon. Der tolle Stellplatz in Galizien. Leon. Toll, das mal gesehen zu haben, für die große Liebe ist uns aber das Wetter dort zu unbeständig.
Dann haben wir es bis Portugal geschafft. Ich war noch nie in Portugal, allein schon deshalb war es toll! Porto war wirklich wunderbar und wir wollen vielleicht schon Silvester nach Lissabon, weil wir diese Stadt so gerne sehen wollen. Es war klasse, einen Teil des Landes mit dem Womo erkunden zu können. Aber der große „Wow“-Effekt blieb aus. Warum auch immer. Und so schön die Küste ist, das Wasser ist uns einfach zu kalt. Es war toll und relaxed in Portugal, aber es war für uns einfach keiner dieser Orte dabei, an denen man ein Stückchen seines Herzens zurücklässt. Sehnsuchtsorte.
Solche Orte haben wir aber wieder besucht. Orte, in die wir uns schon 2016 verliebt haben: Moliets Plage mit seinem wunderbaren Strand. Das zauberhafte Bayonne. Schlemmen in San Sebastian.
Und dazu kamen neue Orte: Salamanca hat mich zutiefst beeindruckt. Die flirrende Hitze in dieser Nacht, die wir in der Stadt verbrachten. Dazu die einmalige Architektur, die Atmosphäre, der Wein. Ein großartiger Ort und eine besondere Erinnerung.
Und unsere neu entdeckte Perle des Urlaubs: Lekeitio. Ein Ort zu Wohlfühlen, ein Herzensort. Und mal wieder ist es ein Ort im Baskenland. Ob Bayonne, San Sebastian, Biarritz, Saint Jean de Luz, immer wieder verzaubert uns das Baskenland ganz besonders. Lekeitio reiht sich hier ein. Ganz anders, viel kleiner, unprätentiöser, spanischer. Aber mit dieser besonderen Magie. Wunderbares Baskenland.
Aber eindeutig das größte Highlight dieser Tour, dass uns wieder und immer wieder neu beeindruckt: Europa. Europa ist so vielseitig, bietet wunderschöne Natur, Strände, einmalige Kultur, Architektur und Geschichte, herrliches Essen und Wein und ist so einfach und unkompliziert zu bereisen wie nur wenige Gegenden dieser Welt. Reisen macht hier einfach Spaß!
Wir waren in 6 verschiedenen Ländern und es gab keine richtigen Grenzübergänge,kdiegleiche Währung und man fühlt sich überall sicher. Und ich bin sehr dankbar, dass meine Kinder dies heute als selbstverständlich erleben dürfen.
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