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Mit Kindern auf den Kanaren - Teneriffa

 

Teneriffa ist flächenmäßig die größte Insel der Kanaren und landschaftlich sehr vielfältig:

Von Trockenheit und steppenartigen Regionen in Süden über die gigantischen Vulkanlandschaften des Teide mit seinem schneebedeckten Gipfel bis hin zu den fruchtbaren Tälern und grünen Nebelwäldern des Nordens:

ein Miniatur-Kontinent!

 

BASICS

Teneriffa erstreckt sich auf einer Länge von 83 km und einer maximalen Breite von knapp 54 km. Teneriffa ist nicht nur die flächenmäßig größte der Kanarischen Inseln, sondern auch die bevölkerungsreichste.

Die Hauptstadt von Teneriffa ist Santa Cruz de Tenerife im Nordosten. Diese hat etwas mehr als 200.000 Einwohner und ist damit aber nicht die größte Stadt der Kanaren, das ist Las Palmas de Gran Canaria. 

Interessanter Fact: Da sich die Inseln Gran Canaria und Teneriffa schon immer um die "Vorherrschaft" der Kanarischen Inseln streiten, wurde die autonome Region der Kanaren in zwei Provinzen aufgeteilt: Die Provinz Santa Cruz de Tenerife mit der gleichnamigen Hauptstadt umfasst die Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro. Die Provinz Las Palmas umfasst die Inseln Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura und La Graciosa. Um die beiden Provinzen möglichst gleichrangig zu behandeln, hat die autonome Region gleich zwei Hauptstädte, eben Las Palmas und Santa Cruz. Der Regierungssitz wechselt jede Legislaturperiode zwischen den beiden Städten.

Klima

Wie auf allen Inseln der Kanaren ist auch Teneriffa das ganze Jahr über warm und die Temperaturen schwanken im Jahresverlauf wenig. Selbst im kältesten Monat, dem Januar, liegen die Tagtemperaturen um die 20 Grad, im Sommer bleibt es meist unter 30 Grad. 

Und trotzdem unterscheidet sich durch die bergige Vulkanlandschaft des Teide in der Inselmitte das Klima auf der Insel doch deutlich. Der Norden hat regelmäßige Niederschläge (und damit eine sehr reiche Vegetation) und ist durch das feuchtere, wolkigere Klima auch etwas kühler als der Süden. Der Süden liegt dagegen im Schutz der Berge, Niederschläge sind hier eher selten, es ist wärmer und die Landschaft ist recht trocken und karg.

Der klimatische Süden umfasst dabei nicht nur den Südzipfel der Insel, sondern auch die Südwest- und die Südostküste, die ebenso vom Regen abgeschirmt sind. Auf der Südwestseite bieten die Berge zudem einen guten Windschutz, hier weht es weniger stark als z.B. auf Lanzarote oder Fuerteventura, wo kaum Berge den Wind aufhalten. An der Südostküste Teneriffas weht dagegen oft reichlich Wind, weshalb sich dort auch entsprechend Wind- und Kitesurfer tummeln.

Eine klimatische Besonderheit der Kanarischen Inseln trifft auch Teneriffa regelmäßig: Der Calima. Hierbei handelt es sich um ein besonderes Wetterphänomen, ein trockener Wüstensturm, der Hitze und Sand aus der Sahara auf die Kanaren treibt. Dies kann bis zu 10 mal im Jahr auftreten und durchaus unangenehm sein. Normalerweise dauert das Phänomen nur wenige Tage, kann aber auch mal eine Woche oder länger dauern. Vorhersagbar ist der Calima leider nicht.

Sehenswertes

Pico del Teide: Der höchste Berg Spaniens mit 3.718 m ist ein ruhender Vulkan und umgeben von einer faszinierenden Vulkanlandschaft im Teide Nationalpark. Ein Highlight für Groß und Klein ist natürlich die Seilbahn auf den Teide, in der man in wenigen Minuten bis auf 3.555 m fährt. Hier liegt dann je nach Jahreszeit auch Schnee, ein spannender Kontrast gerade auch für Kinder. Aber Achtung: Die Luft ist in der Höhe wirklich dünn, das kann zu Kopfschmerzen und Symptomen der Höhenkrankheit führen, daher auf die Kids achten. Für Kinder unter 3 Jahren oder Schwangere wird vom Besuch eher abgeraten.

Aber auch ohne Fahrt auf den Teide, der Nationalpark ist ein MUSS auf Teneriffa. Man kann auch tolle kleine Wanderungen mit Kids machen und die Aussichtspunkte (wie bei den Roques de Garcia) sind fantastisch.

La Laguna:  Wunderschön ist die frühere Inselhauptstadt in einem fruchtbaren Tal nahe der heutigen Hauptstadt Santa Cruz. La Laguna hat eine wunderschöne Altstadt, die UNESCO Weltkulturerbe ist und ist gleichzeitig herrlich lebendig durch die bereits 1710 gegründete Universität und das studentische Leben. Der korrekte Name der Stadt heißt im übrigen San Cristobal de La Laguna. Wie das schon klingt, hach... Unbedingt anschauen, bummeln und Atmosphäre genießen!

TIPP: Zur Weihnachtszeit ist die ganze Altstadt von La Laguna übrigens wunderschön geschmückt, da lohnt sich der Bummel nochmal ganz besonders.

(Während uns La Laguna sehr begeistert hat, konnten wir in Santa Cruz de Tenerife noch nicht so viel Zauber entdecken... Man kann ein wenig Bummeln und Shoppen, eine Markthalle gibt es auch. Es gibt auch eine architektonisch interessante Konzerthalle sowie ein vom berühmten kanarischen Künstler Cesar Manrique gestaltetes Meerwasserschwimmbad. Wir werden Santa Cruz zumindest beim nächsten Mal noch eine Chance geben, einen Ausflug ist es wert.) 

Masca: Ein Bergdorf im Nordwesten der Insel, spektakulär auf einem Berggrat gelegen. Empfehlenswert das Restaurant El Guanche / Alte Schule mit tollem Blick und traditioneller Kanarischer Küche. Von Masca aus gibt es auch eine Wanderroute durch die Schlucht bis zum Meer, die Wanderung muss toll sein, ist aber eher anspruchsvoll und mit (kleinen) Kindern leider nicht geeignet.

Nord-West-Küste: Touristisches Zentrum des Nordwestens ist Puerto de la Cruz, dort gibt es zwar ein kleine nette Altstadt, insgesamt ist es aber doch recht zugebaut. Es gibt eine von Cesar Manrique gestaltete Badelandschaft, die uns aber im Gegensatz zu Manriques Werken auf Lanzarote nicht so begeistern konnte. Aber wirklich sehenswert in Puerto de la Cruz fanden wir den schönen botanischen Garten, auch mit Kindern zu empfehlen. Lohnenswert sind auch die hübsche Altstadt von La Orotava oder der Drachenbaum von Icod de los Vinos. Der Legende nach ist dieser Baum 1000 Jahre alt (Drago Milenario), Wissenschaftler schätzen das Alter des Baumes eher auf 300 – 500 Jahre. Na, immerhin. ;)

Karneval: Ihr träumt vom Karneval in Rio de Janeiro, aber die Reisekasse gibt das nicht her? Dann ist Teneriffa vielleicht eine Alternative! Einige nennen ihn den zweitgrößten Karneval der Welt (wie misst man das eigentlich?), andere den zweitwichtigsten (noch schwieriger zu messen). So oder so scheint der Karneval auf Teneriffa durchaus Rio im Kleinformat zu sein, mit spektakulären Kostümen, Umzügen und Rhythmen. Wir sind eher zufällig in den Karnevalsumzug in unserem Urlaubsort Los Gigantes reingestolpert, auch das war schon sehenswert. In der Hauptstadt Santa Cruz ist an Karneval die Hölle los!

Siam Park: Der Wasserpark im Süden der Insel ist in mehrfach ausgezeichnet worden als bester Aqua Park der Welt. Der Eintritt ist nicht günstig, aber soll sehr lohnenswert sein. Da unsere großen Jungs bei unserem ersten Trip noch nicht schwimmen konnten, waren wir damals nicht da nicht da. Und beim zweiten Trip war es uns über die Weihnachts- / Silvesterzeit einfach zu voll. Es muss aber ein gigantischer Spaß sein, steht also definitiv auf unserer To-Do-Liste für den nächsten Besuch!

Strände

Ja, auch auf Teneriffa kann man natürlich baden und Strände findet man auch auf der ganzen Insel. Wenn auch nicht so spektakuläre Strände wie auf den anderen Inseln, allen voran Fuerteventura, aber auch auf Gran Canaria und Lanzarote sind unserer Meinung nach schönere Strände. Die Strände ganz im Süden waren für unseren Geschmack viel zu zugebaut und ohne Atmosphäre. Massentourismus in Reinform rund um Playa de las Americas.

 

Im Südwesten gefiel es uns in Playa de San Juan am besten, der Strand ist nicht überlaufen und geschützt. Wir waren aber eigentlich immer an der kleinen Strandbucht direkt neben dem Hafen, denn da war der Spielplatz gleich nebenan. :)

Aber auch der Strand von El Medano (siehe bei Aktivitäten) lohnt sich, allein schon wegen der tollen Atmosphäre und der vielen Kinder.

 

Der bekannteste und auch schönste Strand der Insel ist die Playa Las Teresitas im Nordosten der Insel, etwas nördlich der Hauptstadt. Der 2 km lange Strand wurde mit Sahara Sand aufgeschüttet und mit Palmen bepflanzt. Da er sich abseits der großen Touristenorte befindet, ist er auch nicht zu überlaufen, am Wochenende aber gut von den Teneferios besucht, die aus der nahen Hauptstadt kommen. Wirklich wunderschön.

Aktivitäten

Surfen & Mehr: An der Ostküste findet man im Ort El Medano beste Bedingungen zum Wind- und Kitesurfen. Und auch sonst ist der nette Ort an der langgezogenen Bucht, die am Montana Roja endet, absolut einen Besuch (oder den ganzen Aufenthalt) wert. Die Atmosphäre ist extrem lässig, der Strand grenzt direkt an den Hauptplatz, der von Cafés und Restaurants umgeben ist. Und mitten auf dem Platz ein toller Spielplatz. Familienherz, was willst Du mehr? Die netten Surfer-Läden zum Bummeln kommen natürlich auch noch on top. In El Medano sind extrem viele (Surfer-)Familien unterwegs, die Atmosphäre ist wunderbar spanisch mit Kids, die noch spät abends über den Platz toben. Einfach ein ganz anderes Flair als in den Pauschaltouri- Orten. Aber ACHTUNG: El Medano ist halt auch DER Ort zum Wind- und Kitesurfen. Kann also durchaus sehr windig sein. ;)

Wandern: Spektakuläre Wanderungen kann man überall auf der Insel unternehmen, Teneriffa bietet unzählige Möglichkeiten für Wanderfreunde und das bei einem auch in höheren Lagen super angenehmen Klima. Im Teide Nationalpark gibt es viele Routen aller Schwierigkeitsgrade, auch einige kleinere Wanderungen, die man auch mit Kids machen kann. Tolle Wanderungen soll man auch im Anaga-Gebirge im äußersten Norden der Insel machen können.

 

Delfin- und Wal-Touren: Zwischen Teneriffa tummeln sich viele Delfine und je nach Jahreszeit auch Pilotwale, Grindwale oder sogar Pottwale. Ab Los Gigantes oder ab den großen Urlaubsorten im Süden werden in der Saison Dolphin und Whalewatching Touren angeboten. Auch ein Ausflug nach La Gomera ist per Schiff möglich.

Lieblingsorte

Gewohnt haben wir bei unserem ersten Aufenthalt in Los Gigantes, der Ort ist nicht besonders aufregend, aber ganz nett. Halt ein kleiner Ortskern und drum herum viele Ferienwohnungen und nur wenige Hotels. Spektakulär (gigantisch) fanden wir dafür aber der Blick von unserer riesigen Dachterrasse auf die Steilküste und den Sonnenuntergang. Selten so einen "gigantischen" Blick von der Ferienwohnung gehabt!

Beim zweiten Trip haben wir ganz unten im Süden unser Lager aufgeschlagen (Costa del Silencio), da müssen wir nicht unbedingt nochmal hin. Dafür haben wir uns total in El Medano verliebt. Die Surfer-Atmosphäre im Ort, die vielen Familien, die netten Cafés und Läden... Und das alles ohne All-Inclusive-Pauschaltouristen. Wer also mit guter touristischer Infrastruktur übernachten möchte, aber abseits der große Bettenburgen, dem empfehlen wir El Medano. Gerade für Familien gibt es dort auch total nette Ferienhäuser.

 

Bezaubert hat uns jedes Mal La Laguna, eine wunderschöne Stadt.

 

Der Teide Nationalpark ist sowieso ein Muss, wahnsinnig beeindruckende Landschaft, die uns echt berührt. 

 

Und zum Fisch essen müsst Ihr nach Los Abrigos. Am besten am späten Nachmittag, dann gibt es den Sonnenuntergang gratis dazu. :)

Fazit

Teneriffa ist unserer Meinung nach nicht die klassische Strand-Destination (auch wenn es natürlich reichlich Strände gibt!). Von einem All-Inclusive Urlaub in den Bettenburgen im Süden würden wir jetzt eher abraten. Die eigentliche Attraktion eines Urlaubs auf Teneriffa ist die Vielfalt, die die Insel bietet: schöne Orte im Norden, fantastische landschaftliche und auch kulturelle Highlights. Und mit dem Siam Park, Wanderungen, Surfen oder Whale Watching ist auch für die Aktiven mehr als genug dabei.

 

Die Größe Teneriffas sollte man mit kleinen Kindern nicht unterschätzen. Wenn man im Süden oder Südwesten Urlaub macht, ist es schon eine ganz schöne Tour bis in den Norden oder Nordosten. Wir waren beim ersten Mal 2 Wochen auf der Insel und sind in diesen 2 Wochen 1000 km über die Insel gegurkt. Und auch bei unserem zweiten Trip (leider hatten wir nur eine Woche Zeit) haben wir wieder Kilometer gemacht.  Wir haben vieles gesehen, aber einiges (wie z.B. das Anaga Gebirge) steht noch auf unserer Liste.

Generell im Norden und Nordosten hätten wir gerne noch mehr Zeit verbracht, aber die Fahrten dauern aus dem Süden recht lange und mit Kids sind die Tage dann ja manchmal auch kurz, so dass man nicht so viel schafft. Und zum Baden und Relaxen soll ja auch noch genug Zeit sein.

TIPP:

Wenn man genug Zeit auf der Insel hat (2 Wochen +), dann könnte man überlegen, zwei verschiedene Unterkünfte zu mieten, einmal im Norden und einmal im Süden. So kann man die tollen Städte und die Natur im Norden erkunden und auch den Süden mit seinen Badestränden entdecken.

 

Teneriffa bietet also auf jeden Fall genug Sehenswertes für mehr als einen Urlaub. Wir kommen wieder!



Richtig Lust auf die Kanaren bekommen? Hier findet Ihr die vier beliebtesten Kanarischen Inseln im Vergleich mit allen Infos:

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Kommentare: 4
  • #1

    Birgitta K. (Donnerstag, 14 Februar 2019 20:10)

    Liebe Dagmar, das ist ein toller Artikel und weckt Erinnerungen in mir bzw. erinnert mich daran, dass wir mit unserem Sohn unbedingt mal hin müssen. Wir waren damals während der Schwangerschaft auf der wunderschönen Insel und aufgrund von Übelkeit ist nicht nur die Fahrt auf den Teide für mich ausgefallen.

  • #2

    Lara (Dienstag, 30 April 2019 10:03)

    Hallo Dagmar,
    Ich war vor ein paar Jahren auch auf Teneriffa und mich hat die Vielseitigkeit dieser Insel, sowohl Landschaftlich, als auch bezüglich der Unternehmungsmöglichkeiten, fasziniert!

    Viele Grüße
    Lara
    von Bloggerstammtisch.com

  • #3

    flipflopblog (Dienstag, 30 April 2019 10:59)

    Liebe Lara, die Insel ist wirklich toll! Für uns geht es direkt nach Weihnachten nochmal für eine Woche nach Teneriffa. Wir freuen uns schon jetzt wie Bolle... :)

  • #4

    inka (Donnerstag, 25 Juni 2020 12:07)

    Wunderbar, ein super toller Einstiegs-Artikel, der mir grad sehr geholfen hat. Wir werden lustigerweise vermutlich im gleichen oder sehr ähnlichen Appartement-Komplex wohnen wie Ihr das erste Mal. Meine Cousine hat da eine Wohnung und mir Fotos geschickt und es ist ein exakt gleich aussehendes Gebäude in Los Gigantes mit dem gleichen Ausblick. :D
    Große Vorfreude! (So es denn trotz Corona gehen wird.)
    Liebe Grüße
    Inka