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Weltreise trotz Corona: Reisefamilien berichten aus aller Welt

Aktuell auf Weltreise in Malaysia, Griechenland oder Georgien: Es gibt auch Familien, die weiterhin unterwegs sind. Trotz und mit Corona.

Wobei "unterwegs" und  "auf Reisen" nicht ganz zutreffend ist, vielmehr harren diese Familien im Ausland aus, bis es weiter gehen kann. Wie erlebt man so eine Ausnahmesituation im Ausland, fernab von Familie und Freunden?

Entspannt am Strand oder eingepfercht ohne Ausgang in einer Wohnung: Die Situationen können unterschiedlicher kaum sein.   

In unserer Interviewserie haben wir Familien interviewt, die ihre Weltreise abgebrochen oder unterbrochen haben. Und solche, die ihre Reise gar nicht antreten konnten. Hier kommen Familien zu Wort, die sich trotz Corona für eine Weiterreise entschieden haben. 

Wie geht es Ihnen? Lockdown, Ausgangsbeschränkungen oder Strandleben: Wie ist die Lage? Und wie und wann soll es weiter gehen?

Diese Familien verraten im Interview, warum sie sich gegen eine Rückkehr nach Hause entschieden haben und berichten von der Lage vor Ort:

Heimkehr? NÖ. Die van4Seven-Familie hat ihr Heim dabei!

Mit 5 Kindern und Hund im Van auf Weltreise - das sollte eigentlich wahrlich genug Abenteuer sein! Da kann einen eine globale Pandemie auch nicht aus der Ruhe bringen, oder doch? Die van4seven Familie berichtet aus Ihrem Corona-Lager in Griechenland:

1. Wer seid Ihr? Stellt Euch doch einmal kurz vor.

van4seven: "Also wir sind van4seven :-) das sind Verena (42), Tino (41), Lena(14), Anne(12), Julie (9), Madita (4), Kalle (2) und unser Van-Dog Eddy, ein Whippet (5). Bevor wir unterwegs waren, arbeitete Verena als Hebamme und Tino als angestellter Ingenieur. Wer mehr über uns erfahren mag, kann dies gern auf YouTube unter „van4seven“ tun :-)"

2. Seit wann seid Ihr unterwegs und wie lange ist die Reise geplant?

van4seven: "Seit Juli 2018 sind wir on the road (ohne Testfahrt oder Probeurlaub, die erste Reise im van) und, wenn's nach uns geht, gern noch eine ganze Weile. Wir hatten keine Ahnung, wie uns das Reisen im Van bekommen würde. Daher hatten wir damals noch die großen Backpacks dabei mit dem festen Plan im Falle von Autoreisefrust den Bus unterwegs zu verkaufen und mit Rucksack weiterzureisen, denn das hatten wir auch vorher als Familie schon in Asien gemacht und wussten, dass es uns gefällt. Dazu kam es zum Glück nicht."

3. Was waren die bisherigen Stationen Eurer Reise?

van4seven: "2018 ging es für uns über Osteuropa und die Türkei in den Iran, wo wir eine tolle Zeit verbrachten. Später ging es über die Wintermonate nach Griechenland. Im letzten Sommer tingelten wir über Osteuropa wieder gen Deutschland um dort noch einmal einige Umbauten an unserem Auto zu machen, bevor es dann wieder Richtung Süden ging. Wir reisen ziemlich langsam, aber genießen dabei gerade diese Langsamkeit des Seins. Viel Zeit für uns, Zeit fürs Familienleben, statt sammeln vom Stempeln im Reisepass mit Terminen im Nacken."

4. Wo seid Ihr gerade und wie ist die Lage vor Ort?

van4seven: "Gerade sind wir in der Nähe von Kavala (Griechenland), also schon recht weit im Osten, da wir die Hoffnung auf eine Öffnung der Grenze Richtung Türkei im Sommer hegen. Die Lage hier ist im Moment eigentlich recht entspannt. Die Zeit des Lockdowns ist vorbei (seit 4.5.) und es kehrt unter den Griechen wieder ein bisschen Normalität ein. Generell haben wir, gerade im ländlichen Bereich, den Eindruck das die Griechen das Ganze recht entspannt nehmen, zumindest nach dem was wir aus Deutschland und anderen Ländern so hören."

Das Weltreisemobil - ein van4seven
Das Weltreisemobil - ein van4seven

5. Habt Ihr überlegt, nach Deutschland zurückzukehren? Warum habt Ihr Euch dagegen entschieden? 

van4seven: "Als Griechenland den offiziellen Lockdown ausgerufen hatte, waren wir natürlich erst einmal am Überlegen, was wohl das Beste für uns ist. Es war dabei aber eigentlich nie eine Option für uns, freiwillig eine Rückreise nach Deutschland anzutreten, sondern eher die Frage: Was tun wir, wenn wir gehen müssen? Die Berichte über Deutschland und die Lage hier vor Ort halfen uns da auch, diese Entscheidung zu treffen und so entschlossen wir uns, zu versuchen, diese Zeit im Van bzw. an einsamen Stränden auszuharren. Dies stellte sich als die für uns passende Alternative heraus, vielleicht auch, weil wir nicht alles ganz so eng gesehen haben, wie man es sehen könnte. Ein bisschen Rebell muss eben auch sein - aber ohne Infektionsrisiko für andere, denn wir waren sowieso immer dort, wo wir unsere Ruhe hatten. Was macht man bei einem Badeverbot für das griechische Meer, wenn man in einer einsamen Bucht steht? Naja kann jeder für sich entscheiden ;-)"

6. Wie ist die Situation emotional für Euch? Und für die Kinder?

van4seven: "Naja, wir haben Pakistan-Visa in den Pässen kleben, die haben natürlich einen festen Gültigkeitszeitraum und eigentlich wollten jetzt (Mitte Mai) schon im Iran angekommen sein. Daraus wird natürlich nichts, aber nach anfänglichem Frust über den noch immer unberechenbaren Verzug genießen wir wieder das Hier und Jetzt und freuen uns, dass wir am Strand die Sonne und das Meer genießen können. Es gibt wahrlich schlimmere Orte zum „Abwarten“. Die ersten Wochen des Lockdowns waren für uns und zumindest die großen Kinder natürlich ein bisschen geprägt von Unsicherheit. Wie wird sich die Polizei in Griechenland verhalten, wenn wir sie auf dem Weg zum oder vom Einkaufen oder beim (pssst) Platzwechsel ab und an treffen? Aber mit den Wochen gewöhnten wir uns daran und solange die Polizei noch freundlich grüßend vorbeifuhr, haben wir scheinbar nichts falsch gemacht. Manche Sachen nerven natürlich - wir brauchen dringend neue Schuhe für Madita, was die letzten Wochen, in denen es nur eine Grundversorgung gab, unmöglich war. Jetzt (seit 11.5.) haben fast alle Geschäfte wieder auf und wir können dies endlich angehen."

 7. Was waren ursprünglich Eure weiteren Reisepläne und wie geht es jetzt weiter?

van4seven: "Es sollte und es wird wieder Richtung Iran und gern noch weiter östlich gehen - Nepal wäre ein anvisiertes Ziel als erste Etappe. Mal schauen was daraus wird, wir versuchen, im Moment keine Energie in Planung zu stecken, dafür ist alles noch zu ungewiss."

Acht Füße müssen in Malaysia erstmal still halten...

Malaysia ist recht weit oben auf meiner persönlichen Bucket List für unsere nächste große Reise. Aber die Situation in den letzten Wochen war keine Traumreise, sondern manchmal eher die Kategorie Albtraum...

Die Familie 8Füße_erobern_die_Welt berichtet aus Kuala Lumpur: 

1. Wer seid Ihr? Stellt Euch doch einmal kurz vor.

8 Füße: "Wir sind Papa Pascal, Mama Stephanie, Charlotte (5 Jahre) und Theresa (2 Jahre). Vier Köpfe, 8 Füße. Instagram: 8fuesse_erobern_die_welt"

2. Seit wann seid Ihr unterwegs und wie lange ist die Reise geplant?

8 Füße: "Wir sind seit dem 26.02.2020 unterwegs und eigentlich wollen wir etwa bis nächstes Jahr Mai unterwegs sein."

3. Was waren die bisherigen Stationen Eurer Reise?

8 Füße: "Wir sind in Hamburg gestartet, dann London, Abu Dhabi, Singapur und dann weiter nach Malaysia. Dort waren wir eine Woche in Melaka und sind dann nach Kuala Lumpur (KL)."

4. Wo seid Ihr gerade und wie ist die Lage vor Ort?

8 Füße: "Im Moment sind wir noch in KL. Wir sind am 15.3. angekommen und am 18.3. begann der Lockdown. Ein kompletter Lockdown, mit vielen strengen Regeln. Nur einer durfte zum Einkaufen, kein Spazierengehen, kein Sport draußen, die Kinder durften auf keinen Fall raus, nur Supermärkte, Ärzte, Apotheken und Restaurants für Take away geöffnet. Die Kinder durften gar nicht raus. Jetzt sind wir in Phase 4 bis 12.5. der MCO (Movement Control Order) und seit dem 4.5. dürfen alle Geschäfte und Restaurants öffnen und die Kinder dürfen endlich wieder raus. Ab 20 Uhr ist immer noch Ausgangssperre, überall Temperaturscreenings, in den Geschäften muss man oft Name und Telefonnummer angeben, manchmal sogar die Passnummer. "

8 Füße erobern die Welt
8 Füße erobern die Welt

5. Habt Ihr überlegt, nach Deutschland zurückzukehren? Warum habt Ihr Euch dagegen entschieden? 

8 Füße: "Nur ganz kurz. Wir haben so gut wie alles in Deutschland verkauft, haben keine Wohnung / Haus, wo wir hinkönnten und keine Arbeitgeber mehr. Und man wird wahrscheinlich (hoffentlich) eher wieder innerhalb von Südostasien reisen können, als dass man von Deutschland wieder herkommen kann..."

6. Wie ist die Situation emotional für Euch? Und für die Kinder?

8 Füße: "Emotional sehr anstrengend. Ein ständiges Auf und Ab, weil man immer hoffte, dass die MCO aufgehoben wird und immer wieder verlängert wurde. Das "eingesperrt sein" in der Wohnung, die begrenzten Möglichkeiten, die Kinder beschäftigen zu können, sich selbst zu beschäftigen. Wir mussten dann auch noch zweimal umziehen, einmal sind wir nicht in den Appartementkomplex reingelassen worden, weil Airbnb gerade verboten ist. Also standen wir mit den Kindern abends auf der Strasse. Nach ewigem Hin und Her und mehreren Telefonaten mit der Botschaft durften wir dann in ein Hotel einchecken, das war die schlimmste Situation bis jetzt auf unserer Reise. Man möchte ja auch nichts falsch machen, bekommt aber nur wenig Informationen darüber, was erlaubt ist und was nicht.

Die Kinder haben es super gemacht. Natürlich hat jeder seinen schlechten Tag, und davon hatte jeder auch mal viele. Aber sie haben sich kaum beklagt. Aber als wir wieder raus durften, hat man gemerkt wie aufgeregt sie waren und sie sich gefreut haben nach 47 Tagen in der Wohnung."

 7. Was waren ursprünglich Eure weiteren Reisepläne und wie geht es jetzt weiter?

8 Füße: "Ursprünglich wollten wir noch in die Cameron Highlands, nach Penang und dann weiter nach Thailand. Jetzt warten wir darauf, dass irgendein Land die Grenzen öffnet und wir weiterkönnen. Unser Visum läuft am 7.6. aus und bis dahin brauchen wir eine Lösung. Haben jetzt mal alle ein ESTA (für die USA) beantragt als Plan B..."

Mit den eigenen Van um die Welt - Trotz Corona

Seit 3 Jahren ist die Familie von Let's travel the world together nicht mehr in Deutschland gewesen, sondern mit dem Van in der Welt unterwegs. Auch Corona konnte sie nicht zurück nach Deutschland bringen. Wo die drei gerade stecken und wie es weitergehen soll, verraten sie im Interview:

1. Wer seid Ihr? Stellt Euch doch einmal kurz vor.

Let's travel the world together: "Hallo Ihr Reisenden und Reiseinteressierten. Wir sind Lea, 35 Jahre jung, Luk ist vor zwei Wochen sechs Jahre alt geworden und Paul, welcher 37 Jahre alt ist. Wir reisen mit unserem selbst ausgebauten Bus durch und um die Welt. Wenn Ihr ein wenig virtuellen Urlaub machen möchtet, schaut doch mal auf www.letstraveltheworldtogether.com vorbei."

2. Seit wann seid Ihr unterwegs?

Let's travel the world together: "Unterwegs sind wir seit 12.5.2017. Wir haben also gerade unser dreijähriges Jubiläum gefeiert. In der ganzen Zeit haben wir Deutschland nicht besucht und vermissen es auch nicht wirklich."

3. Was waren die bisherigen Stationen Eurer Reise?

Let's travel the world together: "Oh, das waren schon jede Menge, 30 Länder, wenn ich mich nicht irre. Wir legen nicht so großen Wert auf Zahlen, sondern auf Erfahrungen:

In Europa: Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Kosovo, Mazedonien und Griechenland.

Vorderasien: Türkei, Georgien, Armenien, Aserbeidschan und Iran.

Zentralasien: Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, Russland, Mongolei und China.

Südasien: Pakistan, Indien, Malediven und Sri Lanka.

Südostasien: Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam."

4. Wo seid Ihr gerade und wie ist die Lage vor Ort?

Let's travel the world together: "Wir befinden uns seit vier Monaten in Tiflis, Georgien. Die Lage ist relativ entspannt, dass öffentliche Leben wurde sehr frühzeitig komplett herunter gefahren. Alle Geschäfte und öffentliche Einrichtungen sind geschlossen, bis auf Lebensmittelgeschäfte. Öffentliche Verkehrsmittel verkehren überhaupt nicht mehr, auch nicht zwischen den Städten und der Flugverkehr wurde größtenteils eingestellt. Es gab auch für zehn Tage ein allgemeines Fahrverbot, herrlich kann ich euch sagen, die Luft war so viel besser. Von 21h – 6h morgens herrscht eine strikte Ausgangssperre.  

 

Überhaupt haben wir das Gefühl, das die Georgier sehr diszipliniert mit dieser Pandemie umgehen. 95% der Menschen tragen Masken, der Mindestabstand von 2m wird so gut wie immer eingehalten, die Verkäufer in den Supermärkten tragen seit Ende Februar umfangreiche Schutzausrüstung und zu so schwachsinnigen Hamsterkäufen wie in Deutschland ist es nie gekommen. Die Infektionszahlen sind dementsprechend niedrig. 701 Infizierte, wobei 432 davon schon als genesen gelten.

 

Georgien ist normalerweise ein sehr gastfreundliches Land, aber wir bemerken schon, dass wir von Menschen, die uns nicht kennen und uns Deutsch sprechen hören, erstmal mit Argwohn betrachtet werden. Erfahren diese dann aber, dass wir seit Anfang des Jahres im Land sind, freuen sich die Menschen. Unser Sohn Luk ist dabei immer eine große Hilfe, denn die Georgier sind sehr kinderfreundlich."

5. Habt Ihr überlegt, nach Deutschland zurückzukehren? Wenn ja, warum habt Ihr Euch dagegen entschieden? 

Let's travel the world together: "Eigentlich nicht. Als in Georgien der erste Fall gemeldet wurde, waren es schon über 3000 Fälle in Deutschland, wenn ich mich richtig erinnere. Wir hatten eh vor, länger in Georgien zu bleiben, hatten uns eine Wohnung angemietet und Luk hat hier einen englischen Monetessori-Kindergarten besucht.  Mit den oben beschriebenen Maßnahmen hatten wir hier ein „besseres“ Gefühl, als in das Epizentrum Europa zurückzukehren, wo sich die Ereignisse überschlugen.

Außerdem hätten wir unser Auto stehen lassen müssen, welches die letzten drei Jahre unser Zuhause gewesen war, das wollten wir nur im äußersten Notfall machen. Wir gehören auch nicht zur Risikogruppe wie die meisten Verwandten in der Heimat. Eine Wohnung oder ein Job wartet in Deutschland auch nicht auf uns. Im Moment ist beides sicher schwerer zu finden als zu „normalen“ Zeiten.

Nach dem Für und Wider war für uns schnell klar, dass wir die Corona Krise in Georgien aussitzen wollten, insbesondere da wir uns visafrei für ein Jahr im Land aufhalten dürfen."

6. Wie ist die Situation emotional für Euch? Und für Euren Sohn?

Let's travel the world together: "Emotional ist die Situation ein Auf und Ab für uns, wobei die positiven Abschnitte ganz klar überwiegen. Den ersten Dämpfer gab es, als die Todeszahlen in Italien rasant stiegen, Lea hat viele Verwandte in Italien.

Was uns dann sehr geholfen hat, ist, dass wir unseren Medienkonsum stark eingeschränkt haben. Es bringt nichts, sich alle zwei Stunden über die neuen Zahlen zu informieren und zum Teil sehr reißerische Artikel zu lesen. 

Die schwierigste Situation war mit Abstand die, als unser lieber Außenminister eine pauschale weltweite Reisewarnung ausgesprochen hat. Unsere Reiseversicherung wurde damit innerhalb von 14 Tagen von jeder Leistungsverpflichtung befreit. Das war die stressigste Situation für uns. Jedoch haben wir hier schnell Notfallpläne entwickelt und hatten schnell auch einen georgischen Versicherer gefunden, der uns aufgenommen hätte. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Am Ende kam es zum Glück nicht so weit und unser Versicherer hat nach einer Woche verkündet, dass unsere Versicherung trotz Reisewarnung bestehen bleibt.

Für unseren Sohn war die ganze Situation nicht weiter problematisch. Zunächst hatte er sich gefreut, dass er nicht mehr in den Kindergarten „muss“. Nach einer Woche hat er uns aber verkündet, dass er nun doch lieber wieder in den Kindergarten würde, um seine Freunde zu treffen, nur mit Eltern in der Wohnung sei dann auch irgendwie langweilig.

Der Monetessori-Kindergarten hat auch wirklich toll reagiert. Nach einer Woche Lockdown hat er damit begonnen, via Zoom eine gemeinsame Stunde mit allen Kindern abzuhalten.  So konnten sich die Kinder weitersehen, auch wenn es zu Beginn etwas ungewöhnlich für sie war. Nach einer weiteren Woche kam noch eine Einzelunterricht-Stunde mit einer der Betreuerinnen hinzu, wo sie spielerisch einzelne Themen behandeln. Manchmal trifft sich Luk auch mit seinen Freunden aus dem Kindergarten zum Legobauen per Internet.

Ich muss aber zugeben, dass Luk diese ganzen online Treffen inzwischen auf die Nerven gehen. Er telefoniert auch nicht mehr so gerne mit den Omas und Opas, früher hat er sich stundenlang mit ihnen über Video unterhalten. 

Er vermisst das Rausgehen in die Natur, verständlich, schließlich hat er die letzten drei Jahre fast ausschließlich in der Natur gelebt.

Als Langzeitreisende sind wir es auch gewohnt auf engstem Raum über Jahre 24/7 am Tag zusammen zu sein, uns auf unerwartete Probleme und Herausforderungen einzustellen (in den letzten drei Jahren gab es jede Menge davon) und zu wissen, dass es am Ende für jedes Problem eine Lösung gibt. Das ist glaube ich ein sehr großer Vorteil in der jetzigen Situation."

 7. Was waren ursprünglich Eure weiteren Reisepläne und wie geht es jetzt weiter?

Let's travel the world together: "Ursprünglich hatten wir vor, bis Ende April oder Mai in Georgien zu bleiben. Jetzt wird es wahrscheinlich Juni oder Juli. Es hängt ganz davon ab, wann die Grenzen wieder öffnen und ob wir durch die Türkei oder über das Schwarze Meer fahren werden. Luk hat letzte Woche eine Zusage für einen Platz an der Waldorfschule bekommen, ohne das wir uns persönlich vorstellen mussten. Das war eine riesige Freude für uns, denn normalerweise ist ein Probeunterricht obligatorisch. Wir müssen also spätestens Anfang September wieder in Deutschland sein. 

Da wir auf dem Hinweg schon die Ost Küste der Adria abgefahren sind, wollten wir auf dem Rückweg entweder über Bulgarien, Rumänien und Ungarn oder über die Ukraine und Moldawien zurück in die uns inzwischen unbekannte Heimat fahren. Da aber bis jetzt nicht klar ist, welche Grenzen wann öffnen, werden wir uns spontan für eine Route entscheiden müssen.

Schade ist auch, dass der letzte Abschnitt unserer Reise eine ziemliche Hetzerei wird und wir nur noch wenig Zeit haben werden, in die Länder, die noch vor uns liegen, einzutauchen. Ein, zwei Monate für vier oder fünf Länder ist nicht die Art, wie wir gerne reisen. Wir versuchen uns, wenn möglich, immer mindestens einen Monat pro Land Zeit zu nehmen. (Was in der Regel auch noch viel zu wenig ist)

In der Zwischenzeit haben wir dafür die Muße für unser weiteres Projekt diereise.org.

Wir wollen Familien motivieren und unterstützen, speziell mit dem eigenen Auto in die Welt hinaus zu fahren mit Schwerpunkt Europa und Asien. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass so ein Projekt viel einfacher umzusetzen ist, als sich viele das vorstellen.

Macht euch also auf den Weg und seid Zuhause.

Danke Dagmar, dass wir in deiner Interviewreihe dabei seien durften und Danke für die tolle Facebook Gruppe https://www.facebook.com/groups/523167191548547/ Weltreise mit Kindern. Schaut da mal vorbei. Luk, Lea und Paul"


Weitere Interviews mit Reisefamilien, die weiter unterwegs sind oder ihre großen Reisen (erstmal) abbrechen mussten, findet Ihr unten. Und auch Familien, die wegen Corona ihre Reisen nicht starten konnten,  berichten von ihren Erlebnissen.

Falls Ihr auch von einer Weltreise träumt, schon eine gemacht habt oder gerade macht, kommt auch gerne in unsere Facebook Gruppe "Weltreise mit Kindern" .

 

"Macht Euch auf den Weg und seid Zuhause", was für ein schönes Schlusswort! :)

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